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Poetisches Portrait eines Jungen in der Pubertät
Vorhang auf für das Theaterfestival „Halbstark“ / Heute: „Dick Bos“ und „Titus“
Träume und Tränen, Provokationen und Probleme, Fragen und Frust - die Gefühlswelt junger Menschen auf der Schwelle zur Jugend ist so emotional wie vielschichtig. Das spiegelt das Internationale Theaterfestival „Halbstark“. Vom 3. bis zum 10. November nimmt es zum ersten Mal in Münster 9- bis 13-Jährige in den Blick. Gemeinsame Veranstalter sind das Kulturamt, die Städtischen Bühnen und das Kultursekretariat Wuppertal. Wir stellen alle elf Produktionen aus Deutschland, Holland, Belgien und Dänemark vor. Heute: das niederländische Stück „Dick Bos“ und der Theatermonolog „Titus“.
Dick Bos
Die kombinierte Theater-Film-Vorstellung „Dick Bos“ der Gruppe „Beumer & Drost“ ist eine von drei Festivalproduktionen aus Holland. Der Erfinder der Comic-Figur Dick Bos hat mit Stift und Papier einen waschechten Detektiv erschaffen. Schlau und schnell, männlich hart und selbstsicher - eine Kultfigur, die mit bloßen Fäusten mit zwielichtigem Gesindel abrechnet, sich immer wieder aus den heikelsten Situationen rettet.
Doch dann hat er genug von seiner Rolle und ihrem Klischee. Dick Bos rebelliert gegen seinen Schöpfer und schon stehen sich Zeichner und Comic-Held Auge in Auge gegenüber. Eine Jagd des Cartoonisten auf seinen Helden beginnt. Zeichnungen erwachen zum Leben. Das Unmögliche geschieht: Die Comic-Figur wird ein Mann aus Fleisch und Blut.
Beumer & Drost verknüpfen Film, Theater und Zeichnung dank moderner Technik zu einem Krimi mit einer dicken Portion Humor. „In diesem filmischen Theater steckt viel Witz“, verrät Festivalleiterin Silvia Andringa. Die Figur Dick Bos wurde geschaffen vom Zeichner Alfred Mazure (1914-1974), und war in den Niederlanden sehr populär. Gespielt wird in deutscher Sprache.
Vorstellungen: Donnerstag, 4. November, 19 Uhr, und Freitag, 5. November, 10 Uhr, im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen, auch als Schulvorstellung.
Titus
Der Theatermonolog Titus ist das einfühlsame Portrait eines Jungen in der Pubertät, der sein Glück selbst in die Hand nehmen muss. Benannt nicht etwa nach dem römischen Feldherrn, sondern nach dem Lieblingsschwein des Vaters, läuft es nicht wirklich rund für den Sohn eines Metzgers. Der Vater vergisst ihn ständig, seine erste Liebe hat ihn verlassen. In hohem Tempo erzählt Titus aus seinem Leben. Wahres und Unwahres, Witziges und Nachdenkliches vermischen sich.
Das Theaterhaus Ensemble (Frankfurt) inszeniert mit Videoprojektionen und realem Schauspiel das Bild eines Jungen, der sich als unwichtig und klein empfindet. Und doch viel mehr drauf hat, als er selbst und alle anderen denken. „Poetisch, ohne kitschig zu sein (…)“, urteilte die FAZ über die rund einstündige Inszenierung, die sich an Kinder ab zwölf Jahren richtet.
Vorstellung: Freitag, 5. November, 19 Uhr, Kleines Haus, Städtische Bühnen.
Fotos: Filmisches Theater bei „Halbstark“: Die Comic-Figur Dick Bos erwacht zum Leben und rebelliert gegen seinen Zeichner. Foto: Barbara Hommes. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Bei Titus läuft es nicht wirklich rund. Dem Jungen wird klar, dass er sein Glück selbst in die Hand nehmen muss. Foto: Katrin Schander Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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