Warum kommen Dinge durcheinander?
Theater an der Parkaue (D)

Das Denken gehört zu den komplexesten Vorgängen, die das menschliche Gehirn vollziehen kann. Selbst ein Supercomputer, der bis zu 10 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde bewältigt, kommt nicht an diese Leistung heran. Aber was ist Denken? Wie funktioniert Kommunikation und wie entsteht Wissen? Eine Tochter unterhält sich mit ihrem Vater: „Warum kommen Dinge durcheinander?“, möchte sie von ihm wissen und schon bald folgt eine Frage auf die andere.

In verblüffend einfachen Worten und mit Witz treten in diesem Gespräch die Bedingungen unseres Weltverständnisses klar hervor. Immer wieder bringt die Tochter ihren Vater an Punkte, an denen er nicht weiter weiß: Was bedeutet Ordnung? Was ist eine Information und was ein Klischee? Warum fuchteln die Franzosen beim Sprechen immer so mit ihren Armen herum? Fragen ergeben Fragen. Beispiel türmt sich auf Beispiel, der Turm fällt in sich zusammen und die Gedanken müssen neu sortiert werden. Das Denken als ein Kartenhaus. Ein Spiel. Ein großes Vergnügen. Und mitten im Erkenntnisprozess: der Zuschauer.

Die Inszenierung Warum kommen Dinge durcheinander? in der Regie von Carlos Manuel zeigt fünf fiktive Vater-Tochter-Gespräche des angloamerikanischen Wissenschaftlers Gregory Bateson. Die Dialoge sind Teil seines Hauptwerks „Ökologie des Geistes“ aus dem Jahr 1972. Bateson durchstreift darin entlegenste Wissensgebiete und verbindet diese auf zugleich kreative und streng analytische Weise. So wie das Gespräch zwischen Vater und Tochter verläuft, werden menschliche Kommunikation und Denkstrukturen deutlich.

"Philosophiegeschichte ab neun? Kein Problem: In Carlos Manuels Inszenierung Warum kommen Dinge durcheinander? erfährt man aus dem Gespräch eines Vaters mit seiner Tochter spielend, was Denken bedeutet, wie Kommunikation funktioniert und Wissen entsteht."
Der Tagesspiegel

Das Berliner Theater an der Parkaue verbindet in dieser Inszenierung Wissensinhalte und Kunst in einer theatralen und unterhaltsamen Form. Wissen soll sich als Erkenntnis in den Köpfen der Zuschauer ereignen.

  • Schauspiel & Objekttheater (9+)
  • Vorstellungsdauer: ca. 70 Minuten
  • Regie: Carlos Manuel, Text: Gregory Bateson, Schauspiel: Helmut Geffke, Katrin Heinrich, Bühne: Fred Pommerehn, Kostüme: Constanze Zimmermann, Theaterpädagoge: Sascha Willenbacher

Termin

  • Samstag, 06.11.2010, 17.00 Uhr
    Städtische Bühnen Münster, Kleines Haus

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